Auswahl der optimalen Agentur

Sie möchten eine Agentur mit der Erstellung eines Produktkonfigurators beauftragen und haben nun einige Angebote mit Kostenschätzungen vorliegen, die Sie miteinander vergleichen müssen? Aber wie vergleicht man Leistungen, die nicht klar definiert sind? Damit Sie nicht Äpfel mit Birnen vergleichen, sollten Sie auf die folgenden Punkte achten.

Steigende Kosten nach Projektstart

Die Tücke liegt oft im Detail. Extrem viele und wichtige Funktionen werden häufig nicht mit kalkuliert und am Ende auch nicht kostenfrei mit umgesetzt. Dabei ist es gerade die Summe der vielen Details, die einen Konfigurator rund machen. Wenn der Funktionsumfang nicht fair kalkuliert ist, kann es gut sein, dass am Ende die Kosten um ein vielfaches höher sind als zu Beginn geschätzt. Spätestens seit Fertigstellung der Elbphilharmonie sollte dies jedem bewusst sein.

Tipp: Seien Sie sich bewusst, dass Sie zwar die Kosten, aber nur schwer die gelieferten Leistungen exakt miteinander vergleichen können. Starten Sie das Projekt mit einer Konzeptionsphase und lassen Sie im Anschluss noch einmal die Kosten schätzen.

Weiche Faktoren

Selbst wenn der Funktionsumfang eines Konfigurators klar definiert ist, können die Umsetzungsergebnisse sehr unterschiedlich ausfallen. Dabei sind gerade die Faktoren, wie die einfache Bedienbarkeit (Usability) oder auch die Benutzererfahrung (User Experience / UX) wesentlich ausschlaggebend für den wirtschaftlichen Erfolg des Konfigurators. Die UX wird entscheidend durch das Wohlbefinden des Users bei der Benutzung geprägt. Dabei spielen Faktoren wie Design und Animationen eine große Rolle - nicht nur für das Image Ihres Produktes, sondern auch für die Abschlussquote (Conversion). Mit einem kompliziert zu bedienendem oder billig wirkenden Konfigurator werden Sie nur schwer erfolgreich Produkte verkaufen können. Die Punkte Usability und UX sind nur schwer mess- und vergleichbar und werden daher oft in den Angeboten nicht berücksichtigt. Hier sollten Sie auch auf Ihr Bauchgefühl vertrauen und sich Fragen, ob Ihr Partner motiviert und in der Lage ist, hier für Sie eine Top-Leistung abzuliefern.

Tipp: Versuchen Sie in persönlichen Gesprächen den Eindruck zu gewinnen, ob Ihr Umsetzungspartner wirklich Lust hat, für Sie das Beste rauszuholen und ob er in der Lage ist Sie zu verstehen. Weiß er, dass 95% aller Handlungen aus der Gefühlsebene getätigt werden und wie man mit einer Lösung die benötigten Gefühle bei Ihren Kunden erzeugen kann. Dies ist extrem wichtig, wenn Sie gut oder überdurchschnittlich verkaufen wollen.

Wird ihr Konfigurator jemals fertiggestellt?

Immer wieder hören wir von Neukunden, dass Sie bereits hohe Beträge investiert, ohne die gewünschte Lösung erhalten zu haben. Um so größer und komplexer Ihr Projekt wird, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass es niemals wie erwartet fertiggestellt wird. Grund hierfür sind oft explodierende Kosten, fehlendes Know-How sowie mangelnde Kommunikation und starre Techniken wie etwa das Wasserfallmodell.

Tipp: Wurden von der Agentur bereits Projekte auf ähnlichem Komplexitätsniveau realisiert? Bestehen Sie auf Transparenz und die agile Vorgehensweise. Sprechen Sie mit bestehenden Kunden.

Sind Sie für die Zukunft gewappnet?

Einige Konfiguratoren sehen von außen tadellos aus. Doch wenn man unter die Haube schaut, tun sich wahre Abgründe auf. Der Code ist nicht selbst erklärend und nicht in einem sauberen Programmierstil geschrieben. Die Folgen sind verheerend:

• Nachträgliche Änderungen sind nur mit extrem viel Aufwand möglich.
• Bei Änderungen und Erweiterungen können sich leicht unbemerkt neue Fehler (Bugs) einschleichen.
• Ein späterer Wechsel des Umsetzungspartners ist nicht möglich. Schon ein Update der Shop-Version kann so das ganze Projekt zum Kippen bringen. In der Softwareentwicklung wird dieses Phänomen der technische Schulden (technical debt) stark thematisiert, siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Technische_Schulden

Gute Software ist selbsterklärend und arbeitet mit automatisierten Tests. So wird nach jeder Änderung im Quelltext das ganze System auf die volle Funktionalität getestet. Änderungen können nun schnell mit der Gewissheit vorgenommen werden, dass nichts an anderer Stelle „zerschossen“ wird.

Tipp: Lassen Sie sich die Übergabe des Quelltextes zusichern. Bestehen Sie auf automatisierte Tests. Wenn die Agentur mit dem BDD Testverfahren arbeitet, haben Sie die volle Kontorolle darüber, was Ihre Software wirklich kann und welche Tests abgedeckt sind, siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Behavior_Driven_Development

Sind Sie bereit für den Erfolg?

Ihr Konfigurator läuft erfolgreich und die Benutzerzahlen nehmen stetig zu. Vielleicht werden Sie sogar in der Presse oder im TV erwähnt. In solch einem Fall explodieren die Nutzerzahlen. Leider kann der starke Ansturm oft nicht bewältigt werden und der Server knickt ein. Anstelle nun extrem viel Umsatz zu machen, wird durch den Serverausfall Null Umsatz gemacht.

Tipp: Auch wenn es zu Beginn nicht notwendig erscheint, sollte jedoch immer die Option bestehen, wichtige Teile des Hostings an die Cloud zu übergeben. Lassen Sie sich die Möglichkeit zur Umstellung auf ein Cloud-Hosting (z.B. die AWS-Lösung von Amazon) garantieren.

Weitere Punkte

Im folgenden finden Sie weitere wichtige Punkte, die Sie auf jeden Fall abklären sollten:

• Freihalten von (Lizenz-)Ansprüchen Dritter
• Zeitplan
• Verwendete Technologien, Programmiersprachen und Frameworks
• Lauffähigkeit ohne Browser-Erweiterungen wie etwa das Flash-Plugin

Nur wenn Sie in allen Bereichen Punkten, werden Sie erfolgreich sein.